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Turbomolekular-Vakuumpumpen

Pioniere der Turbopumpentechnologie

1958 erfand Dr. Willi Becker von Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions die erste Turbomolekular-Vakuumpumpe und setzte damit einen neuen Standard in der Vakuumtechnologie. Seine Erfindung revolutionierte die Vakuumerzeugung und ermöglichte bis dato ungekannte Bedingungen im Hoch- und Ultrahochvakuumbereich. Seine Technologie nutzt Hochgeschwindigkeits-Rotoren zur Erzeugung von Hochvakuum, Ultrahochvakuum und selbst extrem hohem Vakuum bis zu 10-11 hPa (mbar).

Um effektiv zu funktionieren, müssen Turbomolekular-Vakuumpumpen – allgemein als Turbopumpen bezeichnet – in Kombination mit Vorpumpen am Auspuff betrieben werden, die den Vorvakuumdruck von Atmosphärendruck auf Grob- oder Feinvakuum reduzieren. Diese Kombination ist entscheidend für Halbleiterproduktion, wissenschaftliche Forschung, Weltraumforschung und verschiedene industrielle sowie analytische Anwendungen.
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Typen von Turbopumpen

Die Erzeugung von Hoch- und Ultrahochvakuum erfordert Hochgeschwindigkeitsrotoren. Diese drehen sich mit bis zu 90.000 Umdrehungen pro Minute (U/min). Zum Vergleich: Das Triebwerk eines Jumbojets erreicht nur rund 30.000 U/min. Solche hohen Drehzahlen erzeugen erhebliche Fliehkräfte und belasten die Komponenten der Turbopumpe, insbesondere die Rotorbaugruppe.

Um diesen mechanischen Belastungen standzuhalten und einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, sind das Design und die Leistung der Rotorlager entscheidend. Turbomolekular-Vakuumpumpen von Pfeiffer sind mit verschiedenen Lagerkonfigurationen erhältlich: mechanische, magnetische und Hybridlager. Diese Lagerkonfigurationen sind speziell darauf ausgelegt, die Materialbelastung zu reduzieren, um eine lange Standzeit und stabilen Betrieb bei hohen Drehzahlen zu gewährleisten.
Produktfamilie
Nennsaugvermögen
Lagerausführung
HiPace
12 l/s – 3.200 l/s
mechanisch, hybrid und magnetisch
ATH
350 l/s – 3.050 l/s
magnetisch
SplitFlow
20 l/s – 690 l/s
hybrid

Magnetgelagerte Turbopumpen

Bei magnetisch gelagerten Turbopumpen kommt eine 5-achsige Magnetlagerung zum Einsatz, um den Rotor schwebend zu lagern, ohne physischen Kontakt zwischen Rotor und Pumpengehäuse. Diese auch als aktive Magnetlagerung bekannte Technik basiert auf Elektromagnetismus: Sie nutzt die Kräfte von Elektromagneten in Kombination mit Abstandssensoren, um den Rotor zu stabilisieren und in Bewegung zu setzen. Ein digitales elektronisches Steuerungssystem passt das elektromagnetische Feld durch die verbauten Magnete in Echtzeit an, um den Rotor im Zentrum und im Gleichgewicht zu halten. Diese aktive Stabilisierung gleicht Unwucht aus und minimiert Schwingungen.

Da der Rotor das Pumpengehäuse nicht berührt, gibt es keine mechanische Reibung, wodurch keine Schmierung nötig ist und die Pumpe ölfrei betrieben werden kann. Magnetisch gelagerte Turbopumpen eignen sich ideal für Hoch- und Ultrahochvakuumanwendungen in der Halbleiterproduktion, Beschichtung sowie Forschung und Entwicklung.

Die fortschrittliche Magnetlagerungstechnologie bietet mehrere Vorteile.

  • Verschleißfrei: Der Rotor ist schwebend gelagert und dreht sich ohne physischen Kontakt. Ermöglicht wird dies durch ein fortschrittliches System mit Sensoren, Elektromagneten, einem Leistungsverstärker und einem Controller, um den Rotor der Turbopumpe schwebend zu halten und zu drehen. Dadurch entsteht weder Reibung noch Verschleiß, und die Pumpen sind wartungsfrei.
  • Ultrasauber: Das Lagersystem arbeitet völlig ohne Schmiermittel sowie verschleißfrei und ermöglicht so eine trockene und ölfreie Vakuumumgebung.
  • Leise: Da der Rotor der Turbopumpe nicht mit dem Pumpengehäuse in Kontakt kommt, werden Geräusch- und Vibrationsniveau reduziert. Dies macht Turbopumpen ideal für vibrationsempfindliche Anwendungen wie die Elektronenmikroskopie.
  • Sicher: Bei einem Stromausfall wird die Magnetlagerung mit Elektrizität aus der von der Vakuumpumpe erzeugten Rotationsenergie versorgt. So können minutenlange Stromausfälle problemlos überbrückt werden. Bei längerem Stromausfall kommt der Rotor durch integrierte Fanglager bei sehr niedriger Drehzahl sicher zum Stillstand.

Hybridgelagerte Turbopumpen

Turbopumpen mit Hybridlagerung kombinieren zwei Lagerkonzepte in einer Pumpe. Auf der Vorvakuumseite schützt ein Keramikkugellager den Rotor vor externen Schwingungen. Dieser Lagertyp findet sich auch in mechanischen Turbopumpen wie der HiPace 10 Neo, was die Pumpe zu einer zuverlässigen Option für Aufgaben wie mobile Vakuumexperimente macht.

Auf der Hochvakuumseite hält eine Permanentmagnet-Lagerung den Rotor in Schwebe ohne Kontakt zum Pumpengehäuse, wie bei magnetisch gelagerten Turbopumpen. Diese Kombination bietet eine robuste Rotorlageranordnung für die extrem hohen Drehzahlen bei der Ultrahochvakuumerzeugung von bis zu 10-11 hPa (mbar). Obwohl das Kugellager minimal geschmiert ist, erzeugt die Pumpe ein ölfreies Vakuum, da sich das Kugellager auf der Vorvakuumseite befindet und somit von der Hochvakuumseite der Pumpe getrennt ist. Durch dieses Konstruktionsmerkmal und das Verdichtungsverhältnis des Turborotors wird eine Verunreinigung der Vakuumkammer durch Öl vermieden. Turbopumpen mit Hybridlagerung sind eine zuverlässige Lösung für eine Vielzahl von Prozessen, darunter analytische Anwendungen, Forschung und Entwicklung sowie Weltraumsimulation.

Turbopumpen mit Hybridlagerung bieten eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Langlebig: Die Kombination aus Keramikkugellager und permanentmagnetischer Lagerung gewährleistet eine lange Lebensdauer. Der verschleißfreie Betrieb der Magnetlagerung, die den Rotor permanent in Schwebe hält, minimiert den Verschleiß im Inneren der Pumpe. Daher erfordern Turbopumpen mit Hybridlagerung nur etwa alle vier Jahre Wartung.
  • Leise: Turbopumpen mit Hybridlagerung werden mit der von Pfeiffer entwickelten, patentierten und äußerst präzisen Laser-Balancing-Technologie gefertigt. Diese Methode minimiert Unwucht und sorgt für einen vibrationsarmen Betrieb, was diese Pumpen ideal für empfindliche Anwendungen wie Massenspektrometrie oder Oberflächenforschung macht.
  • Kompakt: Das Aluminiumgehäuse macht diese Vakuumpumpen extrem leicht. Und dank ihrer kompakten Bauweise können Turbopumpen mit Hybridlagerung auch in kleinen Analysesystemen eingesetzt werden, z. B. für Elektronenmikroskopie oder Massenspektrometrie.
  • Flexibel: Turbopumpen mit Hybridlagerung sind in verschiedenen Versionen erhältlich, die jeweils auf spezifische Anwendungen zugeschnitten sind. So eignen sich beispielsweise Pumpen mit einem Kepla-beschichteten Rotor (eine spezielle plasmachemische Oberflächenbehandlung) hervorragend für die Förderung korrosiver Gase. Pumpen mit speziell konzipierten Rotoren können sehr leichte Gase wie Wasserstoff effizient verdichten.

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Die kompakte Lösung für Hoch- und Ultrahochvakuum

Anwendungen

Turbomolekular-Vakuumpumpen sind überall dort unerlässlich, wo Hoch- und Ultrahochvakuum erforderlich ist. Durch ihre saubere und zuverlässige Vakuumerzeugung können Turbopumpen in Forschung und Entwicklung, Halbleiterproduktion, Elektronenmikroskopie und vielen weiteren Anwendungen eingesetzt werden. Sie spielen beispielsweise eine entscheidende Rolle in Anwendungen wie der Luft- und Raumfahrtforschung, bei denen weltraumähnliche Bedingungen für präzise Experimente simuliert werden müssen, und helfen so Wissenschaftlern, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Jede Branche und Anwendung hat ihre ganz eigenen Anforderungen. Um herauszufinden, welche Vakuumlösung am besten zu Ihren Anforderungen passt, wenden Sie sich an unsere Experten.

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Ihre schlüsselfertige Turbomolekular-Vakuumpumpeneinheit

Turbomolekular-Vakuumpumpen benötigen eine Vorpumpe, um ordnungsgemäß zu funktionieren, da sie nicht bei Atmosphärendruck arbeiten können. Hierfür bietet Pfeiffer Vakuumpumpeneinheiten an, die sowohl Turbopumpe als auch Vorpumpe in einem einzigen, kompakten System kombinieren und so eine sofort einsatzbereite Plug&Pump-Option darstellen. Diese Turbomolekular-Vakuumpumpeneinheiten verfügen außerdem über ein Touchscreen-Display, das die einfache Überwachung und Steuerung wichtiger Parameter wie Druck und Drehzahl ermöglicht – für optimale Leistung und einfache Bedienung.
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FAQ

Was ist eine Turbomolekular-Vakuumpumpe?

Turbopumpen gehören zu den kinetischen Vakuumpumpen. Sie bewegen das Fördermedium, indem sie die Moleküle in Pumprichtung beschleunigen. Die Turbomolekular-Vakuumpumpe wurde entwickelt, um etwas zu erreichen, was zuvor als nahezu unmöglich galt – Vakuum von so großer Reinheit, dass es neue Möglichkeiten in Wissenschaft und Technologie eröffnet. 1958 erfand Dr. Willi Becker, Wissenschaftler bei Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions, die allererste Turbopumpe. Dank ihrer bahnbrechenden Technologie können diese Vakuumpumpen Hochvakuum, Ultrahochvakuum und sogar extrem hohes Vakuum von bis zu 10-11 hPa (mbar) erreichen.

Heute werden Turbopumpen eingesetzt, um neue Erkenntnisse in der Forschung zu erlangen, von der Simulation des Vakuums im Weltraum in der Astrophysik bis hin zur Materialprüfung in extremen Umgebungen. In der Halbleiterproduktion sorgen diese speziellen Vakuumpumpen für die ultrareinen, kontrollierten Umgebungen, die für die Produktion von Mikrochips erforderlich sind. Die Zahl der möglichen Anwendungen für Turbopumpen in den verschiedenen Branchen ist nahezu endlos.

Wie funktioniert eine Turbomolekular-Vakuumpumpe?

Im Grunde arbeitet eine Turbomolekular-Vakuumpumpe nach dem Prinzip der Übertragung von Bewegungsenergie. Das Design ähnelt dem einer Turbine: Ein mehrstufiger Rotor mit Scheiben rotiert in einem Gehäuse. Zwischen den Rotorscheiben befinden sich spiegelverkehrte, beschaufelte Statorscheiben, die eine Reihe von Stufen bilden, die Gasmoleküle verdichten und transportieren. Die Rotoren der Turbopumpe drehen sich mit einer Drehzahl von bis zu 90.000 Umdrehungen pro Minute (U/min). Das ist weit mehr als die Triebwerke eines Jumbojets, die nur mit maximal 30.000 U/min rotieren.

Turbomolekularpumpen benötigen eine Vorpumpe, um effektiv zu arbeiten. Die Turbopumpe ist für die Erzeugung von Hoch- und Ultrahochvakuum zuständig, kann jedoch keine Gase direkt auf Atmosphärendruck abführen. Daher ist sie auf eine Vorpumpe angewiesen, um einen ausreichend niedrigen Druck am Auslass aufrechtzuerhalten und einen stabilen und effizienten Betrieb zu gewährleisten.

Vakuumerzeugung von Turbopumpen – erklärt in drei Schritten

1. Einlass

  • Gasmoleküle gelangen über den Einlass in die Turbopumpe.
  • Sie werden durch die Bewegung des Rotors in die Pumpe gesaugt.
2. Verdichtung

  • Die Rotorblätter übertragen kinetische Energie auf die Gasmoleküle und beschleunigen diese in Drehrichtung.
  • Die Moleküle treffen dann auf eine Statorscheibe, erhalten einen weiteren Schub und werden wiederum auf eine Rotorscheibe geleitet.
  • Mit jeder Scheibe nimmt die Geschwindigkeit der Gasmoleküle zu, sodass sie durch die Rotor-Stator-Anordnung zum Auspuff befördert werden.
  • Diese Bewegung von der Hochvakuum- zur Vorvakuumseite führt letztendlich zur Evakuierung einer geschlossenen Umgebung.

3. Auslass

  • Die verdichteten Gasmoleküle werden über den Auslass auf der Vorvakuumseite in die Vorpumpe abgegeben.
  • Der Prozess erzeugt Vakuum bis zu 10-11 hPa (mbar), erforderlich für Anwendungen im Hoch- und Ultrahochvakuum.

Die komplexe Geometrie der Schaufeln, die Drehzahl des Rotors und die Anzahl der Stufen bestimmen, wie hoch die Verdichtung exakt ausfällt und wie viel Gas durchströmt. Einige Turbomolekularpumpen sind ebenfalls mit Holweckstufen ausgestattet. Diese molekularen Drag-Stufen, die sich nahe am Auspuff befinden, dienen zur Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses. Darüber hinaus ermöglichen diese Stufen einen erhöhten Abgasdruck, sodass kompaktere Vorpumpen verwendet werden können, was letztendlich zu einem geringeren Platzbedarf und einer höheren Effizienz führt.

Welche Zertifizierungen haben Turbopumpen von Pfeiffer?

Moderne Turbopumpen können Drehzahlen von bis zu 90.000 U/min erreichen. Die Bewegungsenergie ist entsprechend hoch, was im Falle einer Fehlfunktion dazu führen kann, dass innerhalb von Sekundenbruchteilen extreme Kräfte auf das Pumpengehäuse und die Verankerung wirken. Um die Sicherheit Ihrer Prozesse und Ausrüstung zu gewährleisten, hat Pfeiffer in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland eine Sicherheitszertifizierung entwickelt, die einen doppelten Schutz vor überhöhter Drehzahl zur Vermeidung mechanischer Ausfälle umfasst.

Zudem wird das Außengehäuse der Turbopumpen im Rahmen der Zertifizierung einer Prüfung unterzogen, um die Widerstandsfähigkeit des Rotors gegenüber der Bewegungsenergie zu testen. Die Turbopumpen von Pfeiffer sind zudem nach den Normen UL 61010 und Semi S2 zertifiziert, was sicherstellt, dass die Ausrüstung die strengen Anforderungen an Sicherheit und Leistung in Labor- und Industrieumgebungen sowie in Halbleiterfabriken erfüllt.

Welche Vorteile bieten Turbopumpen von Pfeiffer?

Turbomolekular-Vakuumpumpen von Pfeiffer sind mit Hybridlagerung, mechanischer Lagerung sowie magnetischer Lagerung erhältlich und bieten mehrere Vorteile:

  • Leistungsstark: Mit ihren Hochgeschwindigkeitsrotoren, die sich mit bis zu 90.000 U/min drehen, können Turbopumpen Hochvakuum, Ultrahochvakuum und extrem hohes Vakuum bis zu <10-11 hPa (mbar) erzeugen.
  • Hohe Verfügbarkeit: Turbopumpen aller Lagerausführungen bieten eine lange Lebensdauer. Mechanische Reibung und Verschleiß sind auf ein Minimum reduziert.
  • Umfassendes Portfolio: Dank der breiten Palette an Turbopumpen von Pfeiffer eignen sie sich für eine Vielzahl von Anwendungen. Pfeiffer bietet ebenfalls die kleinste und leichteste Turbopumpe auf dem Markt an, die HiPace 10 Neo, für Systeme mit begrenztem Platz.
  • Modernste Antriebselektronik: Die Rotoren in Turbomolekular-Vakuumpumpen werden von frequenzgeregelten DC-Motoren angetrieben. Sie können die Drehzahl des Rotors an das gewünschte Vakuumniveau anpassen und tragen so dazu bei, Energie und Kosten zu sparen. Der Antrieb wird in der Regel direkt an der Pumpe montiert und von externen Netzteilen versorgt. Alternativ kann die Antriebselektronik auch extern installiert werden, was in strahlungsexponierten Umgebungen vorteilhaft ist, um die Elektronik zu schützen.
  • Niedriges Geräusch- und Vibrationsniveau: Das hochpräzise Laser-Balancing-Verfahren von Pfeiffer und die berührungslose Magnetlagerung reduzieren mechanische Reibung und Vibrationen in Turbomolekular-Vakuumpumpen. Dadurch eignen sie sich ideal für den Einsatz in vibrationsempfindlichen Anwendungen.

Was ist ein Hybridlager?

Das Hybridlager wurde vor mehr als 40 Jahren von Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions erfunden. Es besteht aus einer permanentmagnetischen Lagerung und einem Keramikkugellager.

Auf der Hochvakuumseite der Pumpe hält eine Magnetlagerung den Rotor ohne physischen Kontakt in Schwebe, wodurch Reibung minimiert und Verschleiß vermieden wird. Auf der Vorvakuumseite stabilisieren Keramikkugellager den Rotor sowohl in radialer als auch in axialer Richtung und machen ihn widerstandsfähig gegen starke Erschütterungen, z. B. beim Belüften auf Atmosphärendruck oder bei externen Vibrationen. Obwohl das Kugellager minimal geschmiert ist, erzeugt die Pumpe ein ölfreies Vakuum, da sich das Kugellager auf der Vorvakuumseite befindet und somit von der Hochvakuumseite der Pumpe getrennt ist. Durch dieses Konstruktionsmerkmal und das Verdichtungsverhältnis des Turborotors wird eine Verunreinigung der Vakuumkammer durch Öl vermieden. Das zirkulierende Schmiermittel nimmt zudem die während des Betriebs der Kugellager erzeugte Wärme auf.

Turbopumpen mit Hybridlagerung eignen sich für eine Vielzahl von Prozessen, darunter analytische Anwendungen, Forschung und Entwicklung sowie Weltraumsimulation.

Was ist ein Magnetlager?

Bei magnetisch gelagerten Turbopumpen kommt eine 5-achsige Magnetlagerung zum Einsatz, um den Rotor schwebend zu lagern, ohne physischen Kontakt zwischen Rotor und Pumpengehäuse. Diese Lagertechnik basiert auf Elektromagnetismus: Sie nutzt die Kräfte von Elektromagneten in Kombination mit Abstandssensoren, um den Rotor zu stabilisieren und in Bewegung zu setzen. Elektromagnetische Lager werden auch als „aktive Magnetlager“ bezeichnet, da die Position des Rotors überwacht und kontinuierlich angepasst wird. Dies sorgt für einen verschleißfreien, vibrationsarmen Betrieb, indem Unwucht automatisch ausgeglichen wird. Dadurch ist ein wartungs- und schmiermittelfreier Betrieb über die gesamte Lebensdauer gewährleistet.

Magnetlager eignen sich daher besonders für Anwendungen, bei denen ein geringer Verschleiß, saubere und trockene Bedingungen sowie hohe Saugvermögen erforderlich sind – wie in der Hoch- und Ultrahochvakuumerzeugung für Halbleiterfertigung, Beschichtung sowie Forschung und Entwicklung.

Was ist das Besondere an der Laser-Balancing-Methode von Pfeiffer?

Der Rotor einer Turbopumpe dreht mit bis zu 90.000 Umdrehungen pro Minute. Bei solchen Drehzahlen kann die geringste Unwucht erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb und die Sicherheit der Pumpe haben. Die präzise Wuchtung des Rotors ist daher sowohl für die Laufruhe des Rotors als auch für einen jahrelangen beschädigungsfreien Betrieb der Turbopumpe entscheidend.

Um diese Herausforderung zu lösen, hat Pfeiffer das Laser-Balancing entwickelt und patentiert, eine Technologie, die ein hochpräzises Auswuchten des Rotors ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die das Anbringen von Gewichten oder das Bohren von Löchern erfordern, wird beim Laser-Balancing Material mittels Laser von bestimmten Bereichen des Rotors abgetragen.

Dieser Prozess wird während der Produktion automatisiert durchgeführt, was sowohl die Genauigkeit als auch die Wiederholbarkeit erhöht. Laser-Balancing erhöht die Auswuchtqualität von Turbopumpenrotoren um 20 % im Vergleich zu herkömmlichen Methoden. Dies führt zu geringeren Vibrations- und Geräuschniveaus und erhöht die Gesamtleistung der Pumpe. Diese Vorteile sind besonders wertvoll in vibrationsempfindlichen Anwendungen wie der Elektronenmikroskopie.

Wie sollten Turbopumpen mit Hybridlagerung gewartet werden?

Turbopumpen mit Hybridlagerung kombinieren Kugel- und Magnetlager. Dank des berührungslosen Betriebs der permanentmagnetischen Lagerung erfordern Turbopumpen mit Hybridlagerung nur minimale Wartung. Diese Lagertechnologie sorgt dafür, dass der Rotor auf einer Seite der Pumpe ohne physischen Kontakt in Schwebe gehalten wird, wodurch Reibung und Verschleiß minimiert werden. In jeder Vakuumpumpe gibt es jedoch Bauteile, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Bei Turbomolekular-Vakuumpumpen mit Hybridlagerung sollten die Betriebsmittel und Kugellager je nach Design und Baugröße der Turbopumpe nach vier bis fünf Jahren ausgetauscht werden. Solche Wartungsarbeiten verhindern Beeinträchtigungen durch weit fortgeschrittenen Verschleiß sowie Ausfälle oder irreparable Schäden an der Pumpe.

Um mehr über unser Serviceangebot für Turbopumpen zu erfahren, besuchen Sie unsere Serviceseite.

Was macht Pfeiffer zu einem der führenden Hersteller von Turbomolekular-Vakuumpumpen?

Pfeiffer gilt als einer der führenden Hersteller von Turbomolekular-Vakuumpumpen:

1. Wegweisende Innovation: Pfeiffer erfand und patentierte 1958 die erste Turbomolekular-Vakuumpumpe.

2. Umfangreiches Produktportfolio: Pfeiffer bietet ein komplettes Sortiment an Turbomolekular-Vakuumpumpen, einschließlich mechanisch gelagerter und hybridgelagerter Turbopumpen. Dieses umfassende Portfolio bietet für verschiedene Anwendungen und Branchen jeweils passende Lösungen.

3. Hochwertige Fertigung: Pfeiffer ist bekannt für technische Exzellenz und stellt sicher, dass alle Produkte die höchsten Standards in Bezug auf Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen. Unsere Turbopumpen sind so konzipiert, dass sie hohen Drehzahlen und hoher Bewegungsenergie effizient standhalten und gewährleisten so hervorragende Leistung und Langlebigkeit.

4. Kundenorientierter Ansatz: Pfeiffer bietet stets außergewöhnlichen Kundenservice. Um sicherzustellen, dass unsere Kunden die bestmöglichen Vakuumlösungen und die bestmögliche Unterstützung erhalten, bieten wir umfassende Schulungen für Betreiber sowie Produktservices mit Wartung, die genau auf die Turbopumpen-Technologie zugeschnitten ist.

Was ist eine Vorpumpe?

Eine Vorpumpe ist eine spezielle Art von Vakuumpumpe, die in Kombination mit einer Hochvakuumpumpe, wie z. B. einer Turbomolekular-Vakuumpumpe, betrieben wird. Sie reduziert den Druck in einem System, sodass die Hochvakuumpumpe betrieben werden kann, und kann als „Starthilfe“ für die Hauptpumpe angesehen werden.

Die Vorpumpe ist die erste Stufe in einem Vakuumsystem. Sie ist dafür verantwortlich, das System und die Vakuumkammer von Atmosphärendruck auf ein Niveau zu evakuieren, das niedrig genug ist, um einen effektiven Betrieb der Hochvakuumpumpe zu ermöglichen.

Es ist wichtig, dass die Vorpumpe über ein ausreichend hohes Saugvermögen verfügt, um den Anforderungen der Hochvakuumpumpe gerecht zu werden. Typische Vorvakuumpumpen sind beispielsweise Drehschieber-, Membran- und Scroll-Vakuumpumpen. Optional können Vakuum-Booster in das Vorvakuumsystem integriert werden, wenn ein höheres Saugvermögen erforderlich ist.

Warum benötigen Turbopumpen eine Vorpumpe?
Turbomolekular-Vakuumpumpen gehören zur Kategorie der kinetischen Vakuumpumpen, die Gasmoleküle mittels Impulsübertragung vom Einlass bis zum Auspuff bewegen. Dabei handelt es sich um Hochleistungspumpen, die extrem niedrige Drücke, d. h. Hoch- oder sogar Ultrahochvakuum, erzeugen können. Um ein Zurückströmen der geförderten Gase vom Auspuff der Turbopumpe zur Vakuumkammer zu vermeiden, ist eine Vorpumpe erforderlich, um die Moleküle durch die Vorvakuumleitung auszustoßen.

Die Vorpumpe und die Turbopumpe werden in der Regel gleichzeitig gestartet und evakuieren gemeinsam das Vakuumsystem. Wenn die Turbopumpe direkt an der Vakuumkammer angeschlossen ist (siehe Abbildung), evakuiert die Vorpumpe das System durch die Turbopumpe.

Sobald ein bestimmtes Vorvakuumlevel erreicht ist, arbeitet die Turbopumpe mit voller Drehzahl und erzeugt Hoch- bis Ultrahochvakuum. Selbst dann läuft die Vorpumpe weiter und saugt die von der Hochvakuumpumpe geförderten Gasmoleküle ab. Dadurch wird sichergestellt, dass die Turbopumpe ihren Betriebsdruck aufrechterhalten kann und nicht überhitzt.

Die Vorpumpe erfüllt mehrere wichtige Aufgaben zugleich:

  • Sie leitet Gasmoleküle aus der Turbopumpe ab.
  • Sie reduziert den Druck auf ein Niveau, bei dem die Turbopumpe reibungslos arbeiten kann.
  • Sie verhindert, dass während des Starts und Betriebs Öldämpfe oder andere rückströmende Gase aus der Vorvakuumleitung ins Vakuumsystem gelangen.
  • Sie schützt die Turbopumpe vor Überhitzung und möglichen Schäden durch übermäßige Gaslasten, indem sie während der Prozesszyklen das richtige Vakuumniveau sicherstellt.


Je nach Bauart der Turbopumpe und den vielen verschiedenen Anwendungen werden ölgeschmierte Drehschieber-Vakuumpumpen oder trockene Scroll- bzw. Membran-Vakuumpumpen als Vorvakuumpumpen eingesetzt. Sie können Drücke unter 0,1 hPa (mbar) erreichen und schaffen so die idealen Bedingungen für den Betrieb von Turbopumpen bei voller Leistung. Die ideale Pumpenkombination hängt vom Design des Systems und den Anforderungen der Anwendung ab. Hierfür müssen verschiedene Parameter wie Gaslast, Systemvolumen und die gewünschten Druckniveaus berücksichtigt werden.

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